Vegetarisch – Vegan – Rohkost

Mit Freude (und Verstand) essen ohne Fleisch

In diesem Beitrag wollen wir uns mit den verschiedenen fleischfreien Ernährungsweisen in Kurzform befassen. Was bedeuten die Begriffe vegan, vegetarisch und Rohkost eigentlich und worin bestehen die Unterschiede?

Jedem sind sicherlich diese Begriffe schon einmal begegnet. Ob auf Speisekarten, bei Freunden und Bekannten, im Buchladen, Fernsehen oder beim Einkaufen. Viele Eltern hören häufig durch ihre Kinder zum ersten Mal davon, wenn die Tochter plötzlich verkündet “ich bin jetzt vegan“. Oder der Sohn beim Anblick des Schnitzels den Teller entschieden von sich schiebt und anfängt, über das Tier zu philosophieren, das für dieses Schnitzel sein Leben lassen musste. Wer sich kaum oder noch nie mit alternativen Ernährungsformen beschäftigt hat, kennt vermutlich die Unterschiede nicht so genau.

Bringen wir doch ein wenig Licht ins Dunkel der Begriffe:

Vegetarisch

Das ist die einfachste Form der fleischlosen Ernährung. Man verzichtet bewusst auf alles, was vom toten Tier stammt. Verwendet werden aber weiterhin Milch- und Milchprodukte, Käse, Eier und Honig. Also Lebensmittel vom lebenden Tier. Rezepte sind relativ einfach umzusetzen, denn gerade Käse, Butter und Sahne sind sehr gute Geschmacksträger. Wer mit dem Gedanken spielt, hin und wieder einen fleischfreien Tag einzulegen oder für eine Weile ganz auf Fleisch verzichten möchte, wird mit der vegetarischen Ernährungsform vermutlich am besten zurechtkommen.

Vegan

Der Veganer geht noch einen Schritt weiter und verzichtet auf jegliche Nahrung tierischen Ursprungs. Er ernährt sich rein pflanzlich. Für Veganer ist der Tisch reichlich gedeckt, u.a. mit Früchten, Gemüse, Kräutern, Nüssen, Keimlingen.

Absolut konsequente Veganer meiden nicht nur tierische Nahrung, sondern verbannen auch alles aus Ihrem Leben, was vom Tier stammt. Wie zum Beispiel Leder, Seide, Wolle, (Kern-)Seife und vieles mehr. Die Haltung von Haus- und Nutztieren wird häufig ebenfalls abgelehnt.

Noch in den 1990iger Jahren war man ziemlich eingeschränkt in der Auswahl der Lebensmittel, wenn man sich rundum gesund und abwechslungsreich vegan ernähren wollte. Denn vegan sollte auch gleichzeitig BIO bedeuten (ohne den Einsatz synthetischer Dünger, Antibiotika, Pestizide und Hormone). Diese Entwicklung stand damals noch ziemlich am Anfang. Doch mit der Zeit sah man Bioläden immer häufiger. Bio-Supermärkte hielten Einzug in die Städte. Das Sortiment an veganen und vegetarischen Produkten steigt heute auch in normalen Supermärkten kontinuierlich an.

Sport und vegan?

Immer mehr Sportler ernähren sich vegan und zeigen, dass man – auch langfristig – nicht nur gesund, fit und schön mit dieser Ernährungsform sein kann, sondern es auch zu Höchstleistungen befähigt. Wusstest Du z.B. dass die Tennisspielerin Martina Navrátilová, der Ultraman-Athlet Rich Roll und der mehrfache Olympiasieger Carl Lewis sich vegan ernähren? Oder dass unser ehemaliges Tennis-As Boris Becker und der Olympiasieger im Hürdenlauf Edwin Moses kein Fleisch mehr essen?

Rohkost

Wie der Name es schon verrät, bleiben die Lebensmittel in rohem Zustand. Dabei sind Temperaturen bis max. 42° Grad durchaus als rohköstlich zu betrachten. Von der Sonne getrocknetes Obst (Dörrobst) in südlichen Ländern z.B. erreicht diese (und sogar höhere) Temperaturen.

Die vegane Rohkost gilt als die höchste, reinste Ernährungsform. Weiterhin gibt es die vegetarische Rohkost. Hierzu gehört rohes Ei(-gelb), Rohmilch und Rohmilchkäse. Mitunter gibt es auch Rohköstler, bei denen Fleisch und Fisch in Rohzustand auf den Tisch kommen (z.b. Tatar, Lachs, Matjes, Thunfisch, Schinken).

Saftfasten

Während der Saftfastenkur trinkt man frisch gepresste Gemüsesäfte, zb. aus Möhren, Sellerie, Rote Bete, Gurke, eine kleines Stück Kohl oder Ingwer und grünes Blattgemüse und Wildkräuter. Für eine fruchtige Note sorgt eine Orange, ein Stück Ananas, Grapefruit, Granatapfel, Birne oder ein Apfel. Mit Obst sollte man sparsam umgehen, damit der Saft nicht zur Zuckerbombe wird.

Ein beliebter Saft, der auch der restlichen Familie schmeckt, besteht pro Person aus:

  • 1 große Möhre
  • 1 kleine Orange
  • 1/4 Stück Rote Bete
  • 1/2 Apfel oder 1 Birne
  • ca. 2 cm frische Kurkumawurzel
  • 1 fingernagelgroßes Stück Ingwer
  • 1 große Hand voll Feldsalat (wer mag kann auch Wildkräuter nehmen)

Zum schonenden, vitaminerhaltenden Entsaften mit hervorragender Saftausbeute verwenden wir einen Slow Juicer. Diese Saftpresse presst schonend mit der Schneckentechnik und ist leiser als ein Zentrifugalentsafter. Die Saftausbeute dabei ist enorm. Der Slow Juicer lässt sich wirklich leicht und schnell reinigen und entsaftet auch Wildgrün und Salate sowie faserreiches Obst und Gemüse.

Alternativen zu Fleisch, Milch, Käse, Ei & Co.

Heutzutage werden eine Fülle von Alternativen zu Fleisch, Wurst, Käse und Milchprodukten angeboten. Auch in den meisten Supermärkten halten solche Alternativen Einzug. So gibt es z.B. eine große Vielfalt an Fleischersatzprodukten und veganem Käse. Allerdings sollte man hier auch ein Auge auf die Zutatenliste werfen. Die meisten dieser Produkte enthalten eine nicht unerhebliche Menge an Zucker, Zuckerersatzstoffen und anderen für die Ernährung unnötigen Zusatzstoffen.

Alternativen zu Fleischprodukten
Im Handel ist eine große Auswahl an Fleischersatzprodukten erhältlich

Gründe für eine Veggie-Ernährung

Zu einer Umstellung auf eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise führen die unterschiedlichsten Beweggründe. Vor etwa 30 Jahren, als ich mich zum ersten Mal mit den verschiedenen Ernährungsweisen beschäftigte, waren es meistens Tierschützer, die auf Fleisch verzichteten und dafür sogar auf die Straße gingen. In späteren Jahren kam vermehrt der Wunsch nach einer besseren Gesundheit und Fitness hinzu. Skandale wie BSE, Schweinepest, Geflügelpest, Vogelgrippe, Hasenseuche verstärkten den Wunsch nach einer sauberen Nahrung.

Das Menschen schon seit Jahrtausenden ohne Fleischkonsum leben und das bis heute, zeigen u.a. die traditionellen Hindus und Buddhisten, vor allem in Indien.

Ausführlich nachlesen kann man über den Vegetarismus und seine verschiedenen Formen bei Wikipedia.

Gutes Gelingen fleischloser Rezepte

Sich vegetarisch oder vegan ernähren heißt nicht, dass man einfach aus den Mahlzeiten das Fleisch, den Käse oder die Eier verbannt. Wer dies versucht, wird mit dem Ergebnis kaum zufrieden sein. Auch Rohkost bedeutet nicht zwangsläufig, nur an einer Möhre zu knabbern oder mit einem sauren Lächeln Salatblätter zu kauen. In beiden Fällen leidet das fertige Gericht häufig an Geschmack und auch das Aussehen ist oft nicht ansprechend. Manch einer verliert dann schnell die Lust an einem Veggie-Gericht. Dabei wissen wir doch alle, wie wichtig es ist, dass Essen für alle Sinne genussvoll sein soll. Das fängt schon bei der Auswahl der Lebensmittel an. Und auch die Zubereitung soll Freude machen.

Es ist jedesmal eine tiefe Befriedigung, einen farbenfrohen Rohkostteller oder ein leckeres veganes Gericht vor sich zu haben.

Viele Rezepte findest Du in meinem Kochbuch “Zuckerfrei essen jeden Tag“. Mehr als die Hälfte davon sind vegetarisch bzw. vegan.

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